Arthrose und andere chronische Gelenkschmerzen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen, insbesondere im höheren Alter. Viele Betroffene sind in ihrer Mobilität eingeschränkt und können Arzt- oder Therapiepraxen nur schwer erreichen. In solchen Fällen stellt sich die Frage: Welche Therapeuten kommen bei Arthrose und Gelenkschmerzen nach Hause?
Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die wichtigsten Fachleute, die Hausbesuche anbieten, und erklärt, wie die Kosten geregelt sind.
Hausärzte – erste Ansprechpartner bei Gelenkschmerzen
Der erste Weg führt in der Regel zum Hausarzt. Er oder sie ist häufig auch bereit, einen Hausbesuch zu machen, wenn Patientinnen und Patienten aufgrund starker Schmerzen oder eingeschränkter Beweglichkeit die Praxis nicht erreichen können.
- Schmerzmittel verordnen und anpassen
- Überweisungen zu Fachärzten oder Therapeuten ausstellen
- Krankengymnastik oder Physiotherapie als Hausbesuch verordnen
Gerade für akute Schübe von Arthrose ist der Hausarzt die wichtigste erste Anlaufstelle.
Orthopäden und Fachärzte für Hausbesuche
Nicht alle Orthopäden bieten Hausbesuche an, doch es gibt Fachärzte, die mobil unterwegs sind – besonders in Ballungsräumen oder bei spezialisierten Versorgungsprogrammen.
Ein Orthopäde auf Hausbesuch kann:
- Gelenke untersuchen
- Medikamente oder Injektionen verabreichen
- Behandlungspläne individuell anpassen
Es empfiehlt sich, direkt bei der Praxis nachzufragen, ob Hausbesuche möglich sind.
Physiotherapie Hausbesuche – Mobilität fördern
Eine der wichtigsten Hilfen bei Arthrose sind Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, die auf Rezept auch Hausbesuche durchführen dürfen. Das ist besonders sinnvoll, wenn Patientinnen und Patienten:
- nach einer Operation eingeschränkt sind,
- starke Schmerzen beim Gehen haben,
- auf Hilfsmittel wie Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind.
Physiotherapie hilft durch gezielte Übungen, die Beweglichkeit zu verbessern, Muskeln zu stärken und Schmerzen zu reduzieren – individuell angepasst an die Wohnumgebung.
Ergotherapie zu Hause – Alltag wieder bewältigen
Auch Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten kommen bei Bedarf ins Haus. Während Physiotherapie eher Beweglichkeit und Muskelkraft trainiert, konzentriert sich Ergotherapie stärker auf den Alltag:
- Training für alltägliche Bewegungen (Anziehen, Aufstehen, Treppensteigen)
- Beratung zu Hilfsmitteln (z. B. Greifhilfen, spezielle Küchenutensilien)
- Anpassung der Wohnumgebung, um Stürze und Schmerzen zu vermeiden
Gerade bei fortgeschrittener Arthrose kann Ergotherapie die Selbstständigkeit zu Hause langfristig sichern.
Schmerztherapeuten und Palliativteams
Manche Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen profitieren von einer spezialisierten Schmerztherapie. Auch hier gibt es Ärztinnen und Ärzte, die Hausbesuche machen oder als Teil eines Palliativteams zu Patientinnen und Patienten nach Hause kommen.
- Medikamente optimal einstellen
- ergänzende Verfahren (z. B. Akupunktur) anbieten
- Angehörige im Umgang mit chronischen Schmerzen beraten
Krankenkassen und Abrechnung von Hausbesuchen
Hausbesuche können unter bestimmten Voraussetzungen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden:
- Der Arzt muss die medizinische Notwendigkeit bescheinigen.
- Physiotherapie und Ergotherapie können als Hausbesuch verordnet werden, wenn die Praxis nicht erreicht werden kann.
- Privatversicherte haben je nach Tarif oft mehr Spielraum.
Wichtig: Vor Beginn immer mit der Krankenkasse und dem Therapeuten klären, ob eine Kostenübernahme möglich ist.
Fazit
Bei Arthrose und Gelenkschmerzen gibt es mehrere Möglichkeiten, Therapeutinnen und Therapeuten ins Haus zu holen. Hausärzte und in manchen Fällen Orthopäden übernehmen die medizinische Betreuung, Physiotherapie kümmert sich um Beweglichkeit und Schmerzlinderung, Ergotherapie unterstützt im Alltag. Ergänzend können Schmerztherapeuten oder Palliativteams Hausbesuche durchführen, wenn die Schmerzen besonders stark sind.
Hausbesuche bieten den großen Vorteil, trotz eingeschränkter Mobilität eine kontinuierliche und wirksame Behandlung zu erhalten – für mehr Lebensqualität auch bei chronischen Gelenkschmerzen.